Unsere Lernwerkstätten
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Ein wichtiger Pfeiler des Profils der privaten Grund- und Mittelschule Liebfrauenhaus ist der Unterricht nach zeitgemäßen Unterrichtsmethoden in der vorbereiteten Lernumgebung.
Durch die Gründung der beiden Lernwerkstätten Mathe und Deutsch im Jahr 2005, gefördert durch die Hermann Gutmann Stiftung, können wir behaupten, diesem Anspruch gerecht zu werden. Die Lernwerkstatt eröffnete unserer Schule die Möglichkeit, einen "weichen" Übergang zur Öffnung und Veränderung der gesamten Unterrichtskultur einzuleiten.
Unsere Lernwerkstatt schafft eine Lernumgebung, in der sich jeder Schüler und jede Schülerin vom „Passivlerner“ zum „Aktivlerner“ entwickeln kann. Sie bietet die Möglichkeit einer partizipativen Lernkultur, die durch Eigenverantwortung, Wertschätzung und Selbststeuerung gekennzeichnet ist. Das Lernen in der Lernwerkstatt wird von den Schülern als selbstbestimmt empfunden und gibt ihnen das Gefühl von Kompetenz und sozialer Eingebundenheit.
„Am liebsten hätte ich immer Lernwerkstatt. Endlich mal kein Unterricht, sondern forschen. Wir können zusammen arbeiten und uns ein Thema aussuchen.“
Diese Rückmeldung einer Schülerin zeigt, dass die offene Lernsituation in der Lernwerkstatt von den Kindern geschätzt und aktiv angenommen wird. Durch die Arbeit in der Lernwerkstatt entwickeln sich unter den Kindern Experten, die ihre Mitschüler unterstützen, dabei selbst den Lernstoff vertiefen und sich außerdem als kompetent und wichtig empfinden.
Im Gründungsjahr der Lernwerkstatt stellten wir zwei 400 € - Kräfte an, die durch freiwillige Elternspenden finanziert wurden. In den folgenden Jahren wurden diese Co-Lehrer-Stunden schrittweise ausgebaut und es konnten durch dieses Teamteaching verschiedene Kooperationsformen in kleinen Gruppen ausprobiert werden. Das erleichtert wesentlich die Wahrnehmung der Interessen, der Fähigkeiten und das Wissen des einzelnen Kindes, um es ganz individuell aufgreifen und fördern zu können.
Inzwischen werden die Co-Lehrer vor allem bei der Freiarbeit und der Arbeit mit dem Wochenplan eingesetzt. Über die Jahre entwickelten wir die Lernwerkstatt immer weiter und statteten sie mit neuem oder überarbeitetem Material und einer ansprechenden Einrichtung aus. So ist es inzwischen möglich, Teile der Lernwerkstatt in die Klassenzimmer wandern zu lassen und dort für die Wiederholung und Vertiefung des Lernstoffes zur Verfügung zu stellen. Und das ist auch der Weg, auf den wir uns gemacht haben: Jedes Klassenzimmer wird zur Lernwerkstatt! Doch nicht nur Fächer wie Mathematik und Deutsch sollen im Vordergrund stehen. Auch Themen aus den naturwissenschaftlichen Bereichen können auf diese Weise ideal, auch fächerübergreifend, erforscht und bearbeitet werden.
Die Lernwerkstätten nutzen wir nun vor allem als Differenzierungsräume und für die Arbeit an speziellen thematischen Schwerpunkten. Als ein Beispiel sei hier die Lernwerkstatt Herbst genannt. Hierbei werden in den Lernwerkstätten über einen vorher abgesprochenen Zeitraum, Stationen aufgebaut und Materialien bereit gelegt, um sich dem Thema fächer- und klassenübergreifend widmen zu können.
Lernen mit allen Sinnen, Lernen mit Kopf, Herz und Hand, Kreativität im Lernprozess – das ermöglicht unsere Lernwerkstatt!
Annemie Specht
Thekla Fochtner Wagner
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